Hydrokultur

Kulturmedien für die Hydrokultur sind bei fortgeschrittenen und erfahrenen Cannabisanbauern beliebt. Die Aufzucht in Hydrokultur kommt ohne Böden aus, in der Regel wird ein Kulturmedium verwendet, das in regelmäßigen Abständen mit einer Nährlösung geflutet wird. Diese Medien selbst enthalten keine Nährstoffe. Auch speichern sie keine der Nährstoffe, die durch sie geleitet werden, was bedeutet, daß die Wurzeln der Cannabispflanze alle benötigten Nährstoffe schnell und effizient aufnehmen können. Dies bedeutet aber auch, daß zusätzliche Pflege erforderlich ist, denn es kann leicht zu Wurzelbrand durch Überfütterung führen.

Hydrokultursysteme produzieren in der Regel viel bessere Ergebnisse als ihre auf Böden basierenden Pendants, kosten aber auch viel mehr Geld und erfordern eine größere Menge an Wartung und Fachwissen. Anfängern der Aufzucht sind sie in der Regel nicht zu empfehlen. Wenn Du aber genug Geld, Zeit und Fachwissen hast, dann würden wir empfehlen, daß Du Deine Aufzucht in Hydrokultur durchführst.

Warum sind Hydrokultursysteme so beliebt? Nun, die umfangreiche Kontrolle ermöglicht dem erfahrenen Anbauer in etwa ¾ der Zeit, die es in einer auf Boden basierenden Aufzucht dauern würde, größere Knospen zu erhalten. Das ist richtig, wenn es richtig gemacht wird, bekommt man schneller und mehr Knospen, als würde man in Böden anbauen.

Die Arten der Medien für Hydrokultursysteme

Steinwolle

Steinwolle ist eine synthetische Substanz, die der modernen Form der Dachdämmung ähnelt. Sie kann während des Fütterungsprozesses leicht überflutet werden und ist biegsam genug, damit die Wurzeln hindurchwachsen können. Vor der Verwendung sollte Steinwolle für 24 Stunden in Wasser mit einem pH-Wert von 5,6 eingeweicht werden. Das macht man, weil Steinwolle einen hohen natürlichen pH-Wert haben kann und der muss runtergebracht werden. Steinwolle kann auch für ein paar Stunden im Ofen gebacken werden, um sie zu sterilisieren. Der Einsatz von Steinwolle kann hervorragende Ergebnisse erzielen, daher ist sie eine beliebte Wahl.

Oasis Würfel

Oasis Würfel sind in Anwendung und Eigenschaften sehr ähnlich wie Steinwolle, sie sind nur aus einer anderen Substanz. Vor Gebrauch sollten Oasis Würfel vollständig in Wasser eingeweicht werden und während des gesamten Aufzuchtprozesses nie vollständig austrocknen. Sie sind sehr leicht zu erhalten und können ähnlich wie Steinwolle sehr gute Ergebnisse erzielen.

Blähton Pellets

Dieses Kultursubstrat für die Cannabisaufzucht ist ein ökologisch nachhaltiges Medium, daß aus kleinen Ton Pellets besteht, die in einem Ofen gebacken wurden. Jetzt könntest Du allerdings denken "aber ich habe gerade den Artikel über Boden als Kultursubstrat für Cannabis gelesen, ist Ton nicht ein schreckliches Medium?" Nun, wenn Ton bei hohen Temperaturen in einem Ofen gebacken wird, verändert er sich; er wird poröser, was ihn zu einem guten, saugfähigen Medium für den Einsatz in Hydrokultur macht, denn die Fähigkeit die Feuchtigkeit zu halten wird sicherstellen, daß die Wurzeln der Cannabispflanzen auch zwischen den Bewässerungsphasen feucht bleiben. Zudem sind sie pH-neutral und eignen sich prima für die Unterstützung des Stammes Deiner Marihuanapflanzen.

Blähton Pellets sind wiederverwendbar, was ein großer Vorteil ist, wenn Du nicht ständig neue Anschaffungen machen möchtest. Um sie für die nächste Aufzucht vorzubereiten, lass die Pellets für ein paar Minuten in einer Mischung aus 4 Liter Wasser mit 10ml Wasserstoffperoxid einweichen, gefolgt von einer gründlichen Trocknung.

Blähton Pellets können im Vergleich zu anderen Hydrokulturwachstumsmedien recht teuer sein, doch sie sind wegen ihrer Wiederverwendbarkeit auf lange Sicht eine kluge Investition.

Kokosfaser

Kokosfaser hat einige große Vorteile. Darin sind natürliche Wurzelhormone enthalten, die bei den Cannabispflanzen ein gesundes Wurzelwachstum fördern. Zudem bietet dieses Medium eine höhere Beständigkeit gegen Pilzbefall und Wurzelkrankheiten als andere Medien. Kokosfaser hält auch eine Menge der Feuchtigkeit, die hindurchgeleitet wird, was bedeutet, daß es weniger wahrscheinlich ist, daß die Wurzeln der Cannabispflanzen zwischen den Bewässerungsphasen austrocknen.

Kokosfasern werden oft als getrocknete und gepresste Würfel verkauft. Wenn sie mit Feuchtigkeit gesättigt sind, expandieren sie auf etwa das 8 bis 9-fache ihrer ursprünglichen Größe. Daher muss man sie vor der Verwendung so durchfeuchten, daß sie eine Konsistenz haben, die gemahlenem Kaffee ähnelt - so daß die Fasern Mulch ähneln.

Perlit

Perlit ist ein Gestein auf Siliziumbasis, das eine hohe Kapazität für die Wasserrückhaltung hat. Es ist eine natürliche Form von Glas, das inert ist und einen pH-Wert von 7 hat. Es kann gute Ergebnisse erzielen, wenn es für sich allein oder in einer Mischung mit einem anderen Kultursubstrat verwendet wird.

Vermiculit

Vermiculit ist ein "Magnesium-Aluminium-Eisen-Schichtsilikat". Während des Produktionsprozesses wird es extremer Hitze ausgesetzt, wodurch es sich auf das bis zu 30-fache seiner ursprünglichen Größe ausdehnen kann. Diese Expansion macht es ideal für das Rückhalten von Feuchtigkeit und Nährstoffen. Es kann effektiv für sich allein oder auch als Teil eines gemischten Substrats verwendet werden.

Erd-/Bodenfreie Mischung

Diese kann man entweder selber anmischen oder im Laden in Fertigpackungen kaufen. Normalerweise bestehen sie aus kompostierter Baumrinde, Kokosfasern, Perlit, Vermiculit, Torf, Quarzsand und Quarz. Wie die Zusammensetzungsverhältnisse genau aussehen kann man auf der Verpackung nachlesen. Viele Anbauer mischen aber lieber ihre eigene Mischung an, denn das ist preisgünstig und bietet ein größeres Maß an Kontrolle über die verwendeten Materialien. Der Mix stellt ein tolles, leicht zu durchfeuchtendes Wachstumsmedium dar, das ideal entwässert, aber immer noch genügend Feuchtigkeit zurückhält, um die Wurzeln vor dem Austrocknen zu bewahren.