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Veröffentlicht: February 22, 2017
Kategorien:
Planzen und Samen
Der wollartige mexikanische Kaktus Lophophora williamsii – auch bekannt als Peyote – sorgt seit der Ankunft der Eurpäer in der neuen Welt immer wieder für Aufregung. Peyote war unter spanischen Eroberern für seinen „satanischen Schwindel“ bekannt und wird auch heute noch von politischen und religiösen Gruppierungen attackiert. Nichtsdestotrotz spielt die Pflanze in religiösen und heiligen Riten immer noch eine große Rolle. Vor allem in Mexiko aber auch unter eingeborenen Stämmen weltweit.
Archäologen haben in Gräbern und Höhlenmalereien aus dem Jahr 4.000 v. Chr. Beweise für die Pflanze gefunden. Die frühesten europäischen Aufzeichnungen, die den heiligen Status von Peyote ansprechen, wurden 1499 geschrieben. Als 1591 die Einblicke von Juan Carenas veröffentlicht wurden, schrieb er Folgendes, „Es gibt noch ein anderes Kraut….namens peyotl. Es ist weiß. Es kommt im Norden vor. Diejenigen, die es nehmen, erleben entweder beängstigende oder lustige Visionen. Diese Vergiftung dauert zwei bis drei Tage an und klingt dann ab. Bei den Chichimeken wird es regelmäßig verzehrt, da es sie unterstützt und ihnen Mut für den Kampf verleiht, ohne dass sie Hunger oder Durst verspüren. Und sie sagen, es beschütze sie vor jeglicher Gefahr“.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Chichimeken der erste indianische Stamm waren, die Peyote für spirituelle und andere Zeremonien nutzen. Zur Zeit der spanischen Inquisition war der Gebrauch von Peyote weit verbreitet. Spanische Entdecker, unter ihnen ein paar Priester aus dem 17. Jahrhundert, testeten Peyote und kamen schließlich zu dem Ergebnis, dass die eingeborenen Mexikaner die Droge für mehrere Zwecke nutzen – diese reichen von medizinisch bis spirituell. Obwohl das vonseiten der Missionare erst einmal abgelehnt wurde, war es für die Spanier so wichtig, dass sogar der persönliche Physiker von König Philipp II eine Probe erhielt, um sie hinsichtlich der medizinischen Qualitäten zu untersuchen.
Trotzdem untersagten die meisten Missionare den Gebrauch, vor allem weil es sich nicht mit der Religion der Menschen – dem Christentum - vereinbaren ließ, dort war die Droge nämlich verboten. Um die eingeborenen Stämme zu bekehren, wurde Peyote teilweise sogar unterdrückt.
Peyote wird in vielen eingeborenen Sprachen anders bezeichnet. Bei den Kiowa war es als „seni“ bekannt. Die Komantschen nannten es „wokoni“. Bei den Mescalero Apachen war Peyote unter dem Namen „ho“ bekannt und als „hikori“ bei den Tarahumara. Ursprünglich wurde die Pflanze von den Carrizo, Lipan, Apachen, Mescalero, Tonkawa, den Krankawa und den Caddo Stämmen verwendet.
Peyote war außerdem ein beliebtes Tauschmittel unter den Stämmen. Sowohl bei Stämmen, die in der Gegend lebten, in der Peyote natürlich vorkam als auch bei Stämmen, die viel weiter aus dem Norden stammten. So verbreiteten sich das Wissen und der Gebrauch der Pflanze ausgehend aus dem Norden Mexikos.
Nachdem Peyote Oklahoma erreichte, veränderten sich zumindest bei eingeborenen Menschen die Rituale und wichen von den ursprünglichen Peyote Zeremonien ab. Rituelle Zusammenkünfte wurden zu Familientreffen und nicht mehr zu hedonistischen Feierlichkeiten. Nach 1880 verbreitete sich der Gebrauch von Peyote zunehmend. Zum Ärgernis der Missionare und Agenten der amerikanischen Regierung, die versuchten das Ganze zu unterdrücken. Die Komantschen und Kiowa reisten bis nach Oklahoma, um Peyote für den Gebrauch bei Zeremonien zu ernten, da Oklahoma in den 1880er Jahren als „indianisches Land“ ausgewiesen wurde.
Diese Reisen hatten auch eine sehr starke spirituelle Bedeutung. In Flaschenkürbissen transportierten sie Wasser und als Proviant nahmen sie nur Tortillas mit. Heutzutage wird diese Strecke natürlich größtenteils mit dem Auto zurückgelegt aber bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts wanderten die Indianer immer noch 200 Meilen, um dieses Erlebnis zu bekommen. Vor allem nach der Einführung der Native American Church.
Die Bemühungen, religiöse Zeremonien mit dem Kaktus abzuhalten, führten womöglich zu einer gesellschaftlichen Verteidigung derjenigen Menschen, die Peyote im Rahmen von spirituellen Ritualen benutzten. Bis heute gibt es jedoch einzelne Fälle, in denen KonsumentInnen wegen des Besitzes verfolgt werden, vor allem tief im Süden.
Peyote enthält den psychoaktiven Wirkstoff Meskalin und kann eine große Bandbreite von Wirkungen hervorrufen. Dazu gehören tiefe spirituelle Einsichten sowie auditive und visuelle Halluzinationen. Bevor der psychoaktive Trip losgeht, lösen die Bitterstoffe der Pflanze beim Konsumenten oftmals Übelkeit aus. Für gewöhnlich wird Peyote oder Meskalin durch Kauen des Kaktus‘ oder in Form von Tee konsumiert. Dafür kocht man den Kaktus, um eine Reduktion zu erhalten.
Die Nutzung von Peyote übe reinen längeren Zeitraum hinweg verursacht keine ernst zu nehmenden Nebenwirkungen. Allerdings wurden auch noch keine akademischen Studien über die Wirkung eines Dauerkonsumes durchgeführt. Es wird angenommen, dass Peyote nicht abhängig macht. Nichtsdestotrotz kann ein exzessiver Gebrauch der Droge zu schlechten Essgewohnheiten, einem gestörten Schlafrhythmus und anderen Verhaltensmustern führen, die sich mit dem alltäglichen Leben womöglich schlecht vereinbaren lassen.
Peyote ist ein Kaktus ohne Rückgrat und tritt in blau, grün, gelb oder rot mit leichten gelben oder weißen Haaren auf. Ausgewachsene Kakteen haben einen Durchmesser von 4-11cm und werden meistens 11cm hoch. Er kommt in einer Gegend vor, die sich von der Chihuahuan Wüste bis in den Süden Texas, an die Küste des Rio Grande Fluss‘, erstreckt. Jeder plattenförmige „Knopf“ des Peyote Kaktus‘ triff sich in der Mitte der Pflanze und sieht fast aus wie eine Rose.
Die Droge wurde als Teil von eingeborenen Stämmen lange zu medizinischen Zwecken verwendet. In kleinen Dosen wirkt Peyote leicht stimulierend und reduziert den Appetit. Die Pflanze enthält Peyocatin. Der Stoff ist in Wasser löslich und kristallin und besitzt entzündungshemmende Eigenschaften gegen verschiedene Arten von Bakterien. Peyote enthält außerdem Hordenin. Das verhindert das Wachstum vieler verschiedener Arten des Staphylokokken Bakteriums, das nachgewiesenermaßen resistent gegen Penicillin ist.
Die Eingeborenen trugen außerdem gekauten Peyote auf Verbrennungen, Bisse, Wunden und schmerzende Muskeln auf. Die Tarahumara kauten Teile des Kaktus‘ während wahnsinnig langen Fußläufen, die meist über 50 Meilen lang waren. Die Kiowas setzten die Pflanze zur Behandlung von Grippe, Scharlach, Tuberkulose und Venenerkrankungen ein. Indianische Stämme setzten die Pflanze außerdem zur Reduzierung der Schmerzen bei der Geburt ein, bei Zahnschmerzen und zur Behandlung vieler Hautkrankheiten.